Liebesbrief an den Wochenmarkt

Mein Liebesbrief an den Wochenmarkt

Als Teenager hab ich dieses Samstag-Morgen-Wochenmarkt-Einkaufen nicht verstanden. Und bin genervt hinter meinen enthusiastischen Eltern getrottet. Kürzlich musste ich feststellen, dass ich heute mit derselben Energie über Wochenmärkte schlendere.

Mein Liebesbrief an den Wochenmarkt

Der Wochenmarkt ist einfach eine wunderschöne Erfahrung, verwurzelt mich mit der Gegend, in der ich wohne, und ist ein wundervoller Start in das Wochenende.

Am schönsten ist es früh morgens: Grenzenlose Auswahl, keine Wartezeit und der Verkäufer hat noch Zeit, mit mir ein Schwätzchen zu halten. Über das Wetter, die Ernte oder was er am liebsten mit dem Kohl in der Küche anstellt. Dieser Austausch mit den Menschen, die unsere Lebensmittel anbauen, ist das Schönste am Markt.

Meine Großeltern waren Bauern. Sie hatten Felder und Bäume mit den besten Ernten und einer riesigen Auswahl an Obst und Gemüse, sodass die Speisekammer (es war keine Kammer, es war ein riesiger Raum) jeden Herbst aufs Neue prall gefüllt werden konnte. Für mich ist das eine so wundervolle Vorstellung. Meine Großeltern haben dafür gesorgt, dass anderen Menschen Lebensmittel zur Verfügung stehen.

Landwirte und Gartenbauern sollten, wenn es nach mir ginge, sehr viel mehr Ansehen in unserer Gesellschaft erhalten. Sie versorgen uns mit köstlichen und frischen Lebensmitteln. Mit knackigem Gemüse, saftigem Obst, Hülsenfrüchten und Getreide. Viel mehr brauchen wir im Grunde nicht, um gesund, glücklich und satt zu sein.

Leider sieht auch hier die Realität heute oft anders aus. Auf dem Land breiten sich bis zum Horizont Monokulturen aus. Landwirte, die Mischkultur bewirtschaften, wie meine Großeltern damals, gibt es nur noch selten. Immerhin: ein paar Wenige finden sich noch auf unseren Wochenmärkten und darum ist es mir so wichtig, dass wir unsere Bauen und Gartenbauern vor Ort mit unserem Einkauf unterstützen!

Auf diesem Weg schützen wir Artenvielfalt und die so wichtige Flora und Fauna.